Ismaning muss fahrradfreundlicher werden –
Ismaning soll nach Vorstellung vieler Bürger und der Grünen fahrradfreundlicher werden, um das Fahrrad als Verkehrsmittel interessanter zu machen und dadurch den Autoverkehr zu verringern. Um hierfür Impulse und Ideen zu bekommen, organisierten die Grünen eine öffentliche Radltour mit Robert Burschik, der im Fahrradclub ADFC für den Landkreis MünchenNord zuständig ist.
Das Ergebnis: In Ismaning ist die Verkehrsstruktur vom Autoverkehr dominiert. Es gibt keinen einzigen richtigen Fahrradweg. Zumeist sind, wie etwa an der Münchner Straße, allenfalls Gehwege für Fahrradfahrer freigegeben. Das bedeutet: keine Nutzungspflicht für Fahrradfahrer, und auf den freigegebenen Gehwegen ist nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt. Es ist sehr eng, und mit Anwohnern kommt es gerade bei Ausfahrten oder an Eingängen leicht zu gefährlichen Situationen. Viele Radfahrer bleiben deshalb dort zu Recht auf der Straße. Leider reagieren Autofahrer oft verärgert auf dieses korrekte Verhalten der RadlerInnen.
Kein Wunder also, dass viele Menschen mit ihrem Auto zum Einkaufen fahren oder Kinder und Jugendliche oft mit dem Auto in die Schule bringen. Dort müssen ehrenamtliche SchulweghelferInnen dafür sorgen, dass Kinder sicher an ihr Ziel kommen, da die Verkehrsdichte durch den „Elterntaxi“-Verkehr zu Schulbeginn sehr hoch und die Situation oft chaotisch ist.
Insbesondere um die Schulen herum gibt es Handlungsbedarf: Im Bereich Aschheimer Straße hat sich durch das neue Wohnquartier, das Gymnasium und die künftige Sporthalle die Verkehrssituation komplett verändert. Die Straße selbst soll laut Beschluss des Gemeinderats so breit bleiben wie bisher. Für einen Fahrradweg daneben ist kein Platz, und die Idee der Grünen, eine Fahrradstraße mit Zulassung von Autoverkehr prüfen zu lassen, wurde abgelehnt. Ähnlich beengt geht es an vielen Stellen im Ort für die Fahrradfahrer zu.
„Eine gewisse Neuorientierung muss schon stattfinden. Wir dürfen nicht mehr denken: ‚Da fahren Autos, wo bringen wir die Radler unter?‘ Sondern: ‚Wir wollen den Fahrradverkehr unterstützen, wie bekommen wir dann dort noch die Autos unter‘“, sagt ADFC-Experte Burschik. In vielen Fällen lassen Engstellen andere Lösungen wie etwa einen Fahrradweg gar nicht zu, oder sie sind auf der Straße wegen bereits eingerichteter Tempo-30-Zonen nicht mehr zulässig. „Wenn dann etwas für den Radverkehr gemacht werden soll, etwa zum Schutz der Kinder auf dem Weg zur Schule, dann muss das Tempo eben noch weiter runter. Oder es müssen Einbahnstraßen eingerichtet werden, die für den Radverkehr in beiden Richtungen freigegeben sind“, so Burschik.
Die Ismaninger Grünen werden auf der Grundlage der vielen Anregungen nun Vorschläge für ein fahrradfreundlicheres Ismaning ohne unnötige Ver- oder Gebote erarbeiten und dafür auch Wünsche von Vertretern der Schulen einholen.
OV Ismaning, AK Mobilität
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